Merz spricht von „herbeigeführter Eskalation“ im Weißen Haus
Bei dem Eklat am Freitag im Weißen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenskij im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen.
Üblicherweise dauerten die Pressetermine im Oval Office nur wenige Minuten – am Freitag sei dies anders gewesen, sagte Merz. Er fügte hinzu: „Ich bin einigermaßen erstaunt gewesen, auch über den gegenseitigen Umgangston. Das war der Sache nicht dienlich.“ Dennoch werbe er dafür, „dass wir alles tun, um die Amerikaner auch in Europa zu halten“, sagte er vor dem Hintergrund von Spekulationen, Trump könne Teile der US-Truppen aus Deutschland abziehen.
Er selbst plane im Augenblick keine Reise in die USA, sagte Merz. Das werde er erst nach einer Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag machen. Zugleich nahm er Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Kritik an dessen Rolle beim Gipfel westlicher Staats- und Regierungschefs in London in Schutz. „Dass Deutschland zurzeit auf der internationalen Bühne nicht in vollem Umfang wahr- und ernstgenommen wird, ist keine Überraschung“, sagte Merz. „Das ginge jedem anderen Bundeskanzler auch so, der seine Mehrheit im Parlament verloren hat und der sich sozusagen im Übergang befindet zu einer neuen Regierung.“ Scholz und er seien darum bemüht, „in enger Abstimmung unsere deutsche Position einzubringen in die internationalen Verhandlungen, auch in die europäischen Verhandlungen“, sagte Merz.