Das amerikanische KI-Unternehmen Open AI weitet seine Präsenz in Europa aus. Nach London, Dublin, Paris, Brüssel und Zürich kommt nun erstmals ein deutscher Standort in München hinzu. „Als Land, das für technisches Know-how und industrielle Innovation bekannt ist, überrascht es nicht, dass Deutschland weltweit führend in der KI-Nutzung ist“, sagte Open-AI-Gründer Sam Altman während seines Besuchs in Deutschland. Open AI werde bald mit der Einstellung für Positionen im Vertrieb, Kommunikation und Regierungsbeziehungen beginnen. Zudem stehen auch Ingenieure auf der Wunschliste des Unternehmens.
Zur Eröffnung des Standorts veröffentlichte Open AI erstmals Indikationen für die ChatGPT-Nutzung in Deutschland, die im internationalen Vergleich erstaunlich hoch ausfallen. Danach habe Deutschland die höchste Anzahl an ChatGPT-Nutzern in Europa und gehöre weltweit zu den fünf führenden Ländern in der Nutzung des Chatbots. Die Zahl der ChatGPT-Nutzer in Deutschland habe sich im vergangenen Jahr verdreifacht. 
Das Pro-Abo für ChatGPT kostet inzwischen 200 Dollar
Offenbar sind die Deutschen auch bereit, für die Dienste des Unternehmens zu zahlen. Deutschland habe die höchste Anzahl zahlender Abonnenten in Europa und gehöre in dieser Kategorie global zu den drei führenden Ländern. Open AI zufolge befindet sich Deutschland auch in der Rangliste der zahlenden Geschäftskunden in den Top-3-Nationen außerhalb der Vereinigten Staaten. Nach den USA habe Deutschland auch die höchste Anzahl an Entwicklern, die auf die Schnittstelle (API) zugreifen.
Genaue Zahlen gibt Open AI nicht bekannt. Veröffentlicht ist lediglich die Zahl der Menschen, die weltweit ChatGPT nutzen. Das sind mehr als 300 Millionen pro Woche, was das Unternehmen zum klaren Marktführer macht. Der Umsatz lag nach Schätzungen im vergangenen Jahr zwischen drei und vier Milliarden Dollar und soll sich in diesem Jahr ebenfalls verdreifachen. Dazu trägt auch die Anhebung der Preise der ChatGPT-Abonnements bei. Die Profi-Version kostet inzwischen 200 Dollar im Monat und ermöglicht dafür den Zugang zu den neuesten Modellen wie dem Recherchetool Deep Research, das detaillierte Literaturrecherchen innerhalb weniger Minuten ermöglicht.
Mit dem Ausbau seines Vertriebsnetzes will das Unternehmen die Abhängigkeit von Microsoft weiter reduzieren. Schon mit der Beteiligung am Stargate-Programm investiert Open AI in eigene Rechenzentren, um neben der Azure-Cloud des Partners Microsoft auch eigene Kapazitäten zur Verfügung zu haben.
