Die Sparmaßnahmen bei Audi sind offenbar umfangreicher als ursprünglich angenommen. Die IG Metall bezeichnete die nun bekannt gewordenen Pläne des Audi-Vorstands als «Liste des Grauens».
Audi hat den Rotstift angesetzt: Laut einem Flugblatt der IG Metall sollen konkret Löhne gesenkt, Mitarbeiter ohne vorherige Absprache versetzt und Jubiläumszahlungen gestrichen werden. Diese Informationen stammen aus einem Flugblatt der Gewerkschaft, das kürzlich in den Audi-Werken in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und Ingolstadt (Bayern) verteilt wurde. Die Sparmaßnahmen waren zuvor nicht öffentlich bekannt.
Flugblatt enthüllt «Liste des Grauens» – Audi reagiert
In dem Flugblatt, das dem SWR vorliegt, spricht die IG Metall von einer «Schonungslos-Liste des Audi-Vorstands». Neben den bereits genannten Kürzungen sollen auch aktuelle Tariferhöhungen zeitlich nach hinten verschoben werden, so die Gewerkschaft weiter. Für sie sind die Sparpläne des Audi-Managements eine «Liste des Grauens».
Audi äußerte sich zurückhaltend zu den Vorwürfen der IG Metall. «Der Audi-Vorstand und der Betriebsrat befinden sich in vertrauensvollen und geordneten Gesprächen im Sinne des Unternehmens und der Audi-Beschäftigten», erklärte eine Sprecherin gegenüber dem SWR.
Sparpläne bei Audi: Wirtschaftliche Herausforderungen?
Das Unternehmen betont jedoch, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschärfe. Deutschland verliere an Wettbewerbsfähigkeit: «Hinzu kommen ein verschärfter Wettbewerb, insbesondere aus China, sowie eine schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Das betrifft auch Audi.» Audi strebt daher an, sich effizienter aufzustellen.
Dennoch halte man an der in der Grundsatzvereinbarung «Audi.Zukunft» festgelegten Beschäftigungsgarantie bis 2029 fest – und das «trotz verschärfter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen», so die Audi-Sprecherin weiter.
Gleichzeitig sehe die Vereinbarung vor, dass bei ungünstigeren Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen werden. «Der Audi-Vorstand bestätigte, dass dies der Fall sei», heißt es.